Die "Rose des KHG"

Die ehemalige Schülerin Maren Mitterer (links) übergibt im Weihnachtskonzert 2023 die Rose des KHG an die Lehrkraft Sybille Riederer

Die "Rose des KHG" wird jedes Jahr während des ersten Weihnachtskonzertes an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf besondere Weise für das KHG engagiert und dabei auch neue, unkonventionelle Wege beschritten haben. Im Schuljahr 2023/24 wurde die Rose an die Lehrerin Sybille Riederer für ihr langjähriges, vielfältiges und stets hervorragendes Engagement an der Schule vergeben. Wir gratulieren!

1996/97               Peter Schwartze

1997/98               Sabrina Karst

1998/99               Franz Scherbl

1999/2000           Alexander Stumpf

2000/01               Ernst Wenzel

2001/02               Dr. Eberhard Reichert

2002/03               Anselm Englmayer, Christian Kalasch, Christoph Richter

2003/04               Eveline Weis

2004/05               Prof. Dr. Till Roenneberg

2005/06               Isabell und Hans Schlicht

2006/07               Lisa Treiling

2007/08               Eva Nonnenbroich

2008/09               Susan Kieffer

2009/10               Beate Rothenpieler, Dr. Hans-Bernd Schmitz

2010/11               Dr. Toni Liebl

2011/12               Dominik Schwab, Felix Strobel

2012/13               Kathrin von Loeben

2013/14               Andreas Presuhn

2014/15               Stephanie Fehlhammer

2015/16               Dagmar Paul, Eva Zormeier

2016/17               Adrian Fritsche, Linus Merkel, Kilian Munzert

2017/18               Hendrik Rehn

2018/19               Vivien Greiner

2019/20               Christina Schwab

2020/21               coronabedingt keine Verleihung

2021/22               Andrea Rückert und die Tansania-AG Emmaberg

2022/23               Maren Mitterer

2023/24               Sybille Riederer


 

Rede von Maren Mitterer für Sybille Riederer, Dezember 2023 (gekürzt)

Liebe Schulfamilie des KHG,

wir leben in unsicheren und herausfordernden Zeiten, in denen es nicht nur Spaß macht, ein junger Mensch zu sein. Aufzuwachsen in dieser Zeit der sich überschlagenden Krisen, der auseinanderdriftenden Extreme und der Klimakatastrophe macht viel Angst, die auch bei aller jugendlicher Leichtigkeit stets mitschwingt. (...) Nachdem wir den Großteil dieser Jugend an der Schule und in unserem Fall acht bis neun Jahre hier am KHG verbringen, macht es für uns einen entscheidenden Unterschied, wie damit in der Schulfamilie umgegangen wird.

Die Rose des KHG geht dieses Jahr an einen Menschen, der auf eine ganz besondere Weise das lebt, was es in diesen Zeiten so dringend braucht: Dem Gegenüber stets wohlwollend zu begegnen, ehrlich interessiert zuzuhören, sensibel und aufmerksam zu sein und sich für das Miteinander zu engagieren. Mit dieser außergewöhnlich empathischen Art bereichert dieser Mensch schon seit vielen, vielen Jahren das Schulleben am KHG. Ihm auf dem Gang zu begegnen, macht gute Laune, die Frage Wie geht es Dir? ist ernst gemeint, das immer offene Ohr ist eine Unterstützung, die Gespräche und E-Mails sind voller Wertschätzung und Augenhöhe. Dieser Mensch sieht seine Mitmenschen, jung wie alt, er sieht und unterstützt sie als Individuen und setzt sich für sie ein, weit über das geforderte Maß hinaus. Es ist ein Umgang im alltäglichen Miteinander, der eben nicht alltäglich ist und an dem wir uns alle ein Vorbild nehmen sollten.

Aber nicht nur dieser Umgang mit Menschen, den der Mensch auch noch als „selbstverständlich“ empfindet, ist wertvoll in diesen Zeiten, sondern auch sein ganz konkretes Engagement am KHG.

In seiner „Position“ fördert er das Engagement von Schüler*innen und das ist vielleicht das Wertvollste, was Schule für uns junge Menschen sein kann: Ein Ort, an dem wir lernen, unsere eigene Meinung zu bilden und uns für die Themen, die uns am Herzen liegen, einzusetzen. Genau das ermöglicht und lebt dieser Mensch, er unterstützt die Schüler*innen in ihren Projektideen und Anliegen, gibt ihnen Raum auszuprobieren, packt mit an, ermöglicht was er kann, gibt ehrlich Feedback und gute Impulse, steht hinter den Schüler*innen und stellt sich wenn nötig vor sie. Das ist ebenso wichtig für uns Schüler*innen und das Schulleben wie wenn wir bei bereits bestehenden Projekten von Lehrkräften mitwirken dürfen – was dieser Mensch übrigens „nebenbei“ auch macht.

Es macht einen Unterschied für uns Schüler*innen, wie dieser Mensch uns in unserem Engagement begleitet und bestärkt, und das sage ich nicht nur aus langjähriger eigener Zusammenarbeits-Erfahrung mit ihm, sondern auch aus Gesprächen mit vielen anderen engagierten Schüler*innen und Schülersprecher*innen. Und unserer soziales oder schulisches Engagement ist für uns wiederum ein großer Halt in dieser herausfordernden Welt-Lage.

Ein Beispiel von 2019, wenige Wochen vor dem ersten globalen Klimastreik am 15. März: Der Mensch schreibt eine E-Mail an die Schüler*innen, dass die SMV in Absprache mit der Schulleitung beschlossen habe, eine Exkursion zur „Beobachtung des Fridays For Future Großstreiks“ zu ermöglichen, man könne sich mit einer kurzen E-Mail über die persönlichen Beweggründe zur Teilnahme bewerben, sie wollen die Thematik ernst nehmen. Gemeinsam mit einer Delegation von sicher 30 Schüler*innen durften wir dann also zum ersten globalen Klimastreik in München gehen.

Das sind die Momente im Schulleben, die fürs Leben bilden, die uns ermöglichen, eine eigene Meinung zu bilden, auch politisch. Es macht einen Unterschied, wie an der Schule mit Themen umgegangen wird, es macht einen Unterschied, wie sich dieser Mensch für die Belangen der Schüler*innen einsetzt.

Sei es im Unterricht, wo der Mensch auch weit über das geforderte Maß hinaus Zeit und Herzblut in einen guten Unterricht investiert und auch für Sorgen oder andere Bedürfnisse der Schüler*innen Raum macht, oder schon für viele, viele Generationen von Schülersprecher*innen und SmV-Mitgliedern. Ich weiß, für wie viele Schüler*innen das schon ein Segen und eine Freude war, und ich weiß, wie sehr dieser Mensch dafür beliebt ist.

Der Mensch hat also fast 10 Jahre lang die SmV und die Schülersprecher*innen begleitet und zudem zum Beispiel die SoMit Projekte der 10. Klassen betreut (SoMit bedeutet Soziale Mitverantwortung, das waren vereinfacht gesagt Projekte für das Schulleben am G8).

Aber auch für die Kolleg*innen setzt sich die Person stets ein und wird von allen Seiten sehr geschätzt. Die Person ist schon lange Mitglied der erweiterten Schulleitung und des Schulforums und ist schon seit (halten Sie sich fest) Ende der 80er Jahre am KHG und somit aktuell dienstälteste Lehrkraft hier. (...)

Und bei all dem ist sie bescheiden und erwartet keine Gegenleistungen oder Applaus auf großen Bühnen. Seit so vielen Jahren hier am KHG, mit so viel Herzblut und positiver Energie – egal wie groß währenddessen der eigene Alltagsstress gerade sein mag. All das in Summe macht einen Unterschied für die Mitmenschen. Für die Schulfamilie, weil es das Miteinander positiv prägt. 

Die diesjährige Preisträgerin der Rose des KHG verkörpert und lebt die Ideale des Kurt-Huber-Gymnasiums. Bildung, Respekt, Verantwortung, Miteinander, Augenhöhe, Wohlwollen, Empathie, Engagement. Sie hat sich über Jahrzehnte auf außergewöhnlich sensible und empathische Weise für die Schule und die Schüler*innen, aber auch für ihr Kollegium und die Schulentwicklung eingesetzt. Es ist mir eine Freude und Ehre, ihr heute die Rose des KHG überreichen zu dürfen: Ich bitte um einen tosenden Applaus für Sybille Riederer!

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