Klimakrise und Klimaaktivist:innen weltweit - eine Ausstellung am KHG

Ausstellung in der Bibliothek

„Ich will eure Hoffnung nicht. Ich will nicht, dass ihr hoffnungsvoll seid. Ich will, dass ihr in Panik geratet. Ich will, dass ihr die gleiche Angst habt, die ich tagtäglich verspüre, und dann will ich, dass ihr handelt. Ich will, dass ihr handelt, als befändet ihr euch in einer Krise. Ich will, dass ihr handelt, als stünde euer Haus in Flammen. Denn das tut es.“

 

Diese Zeilen aus der Rede von Greta Thunberg vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos 2019 kommen wahrscheinlich vielen bekannt vor. Greta Thunberg, damals 16 Jahre alt, ist die Initiatorin und Gründerin der Klimagerechtigkeitsbewegung Fridays For Future und wohl zumindest hierzulande die bekannteste Klimaaktivistin weltweit.

„Wir sehen, wie Sie phantasievolle Reden halten, wir hören von neuen Versprechen und Zusagen, aber wir ertrinken in Versprechungen. Versprechen werden das Leiden der Menschen nicht stoppen, Versprechen werden die Erwärmung des Planeten nicht aufhalten. Die Menschheit wird nicht durch Versprechen gerettet. Es ist schwer, Wirtschafts- und Finanzführern zu glauben, die bisher keine Ergebnisse geliefert haben. Sie sind ihren Versprechen nicht treu geblieben. Sie waren bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen nicht ehrlich.“

Diese Zeilen dagegen sind den meisten von uns unbekannt - sie stammen von Vanessa Nakate, sie ist vier Jahre älter als Greta, die Worte sind aus einer Rede auf der 26. Weltklimakonferenz in Glasgow 2021. Dabei ist Vanessa ebenso eine Klimaaktivistin wie Greta Thunberg, sogar eine der einflussreichsten ihres Kontinents. Aber allein dass dieser Kontinent Afrika ist, führt dazu, dass wir sie nicht kennen, unter anderem weil beispielsweise in der Presse ihre Stimme als Person of Colour weniger beachtet wird. Sie wurde sogar schon aus Pressefotos rausgeschnitten, was echt heftig und rassistisch ist. Das ist besonders krass, da der Kontinent Afrika für weniger als 4% der globalen Emissionen verantwortlich ist, aber schon jetzt massiv unter den Folgen der Klimakrise zu leiden hat.

Und so geht es nicht nur ihr, sondern auch vielen anderen Klimaaktivist:innen weltweit, die genauso unser Gehör verdienen wie Greta oder Vanessa. Denn die Klimakrise geht uns alle an und es ist wichtig, dass wir als eine Welt gemeinsam für Klimagerechtigkeit arbeiten. Und wenn sich jemand dafür so über alle Maßen einsetzt, was besonders in Ländern des Globalen Südens auch sehr gefährlich sein kann und man Repressionen von Seiten des Staates bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt ist, dann verdient jede:r von diesen Menschen unser Gehör!

Und so ist es eigentlich sehr traurig, dass wir hierzulande kaum Klimaaktivist:innen weltweit kennen. Aber um einen kleinen Schritt in diese Richtung zu gehen, haben wir, eine Untergruppe der Tansania AG, die Kritiker Society und das Bibliotheksteam, eine Ausstellung gestaltet: über die Klimakrise und Klimaaktivist:innen weltweit.

Die Ausstellung beginnt in der Bibliothek, wo viele Bücher rund um das Thema Klima, Umweltschutz und Klimagerechtigkeit zu finden sind. An der hinteren Wand in der Bibliothek hängt auch eine Karte, auf der man die Herkunftsländer aller ausgestellter Aktivist:innen findet, und drei erste Klimaaktivist:innen. Die restlichen 19 Aktivist:innen sind auf DIN A3 Plakaten im Schulhaus verteilt.

Das Erstellen der Ausstellung war eine intensive Zeit - von der ersten Idee bis zur Verwirklichung hat es ein halbes Jahr gebraucht. In diesem Prozess hat uns vor allem immer wieder beeindruckt, berührt und begeistert, wie viele engagierte und mutige Klimaaktivist:innen es auf jedem Kontinent gibt - jung wie alt. Mit einer Mischung aus Mut und Angst hatten wir große Freude daran, die Ausstellung zu entwerfen und gestalten. Mut, den uns das kreative, starke und so wichtige und richtige Engagement der Menschen gemacht hat, und aber zugleich auch Angst, die uns die immer drohendere Klimakrise macht, was sich einmal mehr bei der Erstellung dieser Ausstellung nicht mehr ignorieren ließ. Eine intensive Zeit - und jetzt hoffen wir, dass wir vielen weiteren Menschen zeigen können, wie viel beeindruckendes Engagement für Klimagerechtigkeit es weltweit gibt, aber wir hoffen auch, dazu inspirieren und motivieren zu können, sich selbst dafür stark zu machen.

Umso mehr freuen uns die vielen positiven Rückmeldungen, die wir von Schüler:innen zu der Ausstellung bekommen. Eine kleine Auswahl an Rückmeldungen einer fünften Klasse:

„Ich freue mich, dass sich die Schule mit dem Klimawandel auseinandersetzt und nicht einfach nichts tut.“

„Ich finde es richtig toll, dass das KHG so etwas macht. Es war sehr interessant, wie viele junge oder generell wie viele Menschen sich für so etwas einsetzen, wobei das ja noch lange nicht alle sind. Außerdem hat mich der Mut dieser Leute beeindruckt – denn ich weiß nicht ob ich mich getraut hätte, mit einem Schild allein auf der Straße zu stehen. Meinen größten Respekt!“

„Es hat mich überrascht, dass in den meisten Ländern Klimaaktivist:innen am Werk sind.“

„Ich habe erfahren, dass es sooooooooooo viele Klimaaktivist:innen gibt.“

Die Ausstellung findet sich noch einige Wochen in der Bibliothek und dem Schulhaus des KHG – kommt vorbei, kommen Sie vorbei und schauen Sie sie sich an. Wir freuen uns auf euch!

Maren Mitterer, Q11


 
Gestaltung einer Wand in der Schulbibliothek
Auch in den Gängen des Schulhauses begegnen einem Plakate
 

Das neue KHG-Reparaturcafé

Eine defekte Bremse am Fahrrad? Ein Loch in der Lieblingshose? Das Display des teuren Smartphones - zersprungen. Und dann ist auch noch der Verschluss für die neue Trinkflasche verloren gegangen und es gibt kein Ersatzteil. Gefühlt ständig gehen Dinge die wir im Alltag benötigen kaputt. Das nervt! Aus diesem Grund landen sie normalerweise einfach im Müll, oder sie verstauben in der Ecke.

Die Lösung für das Problem liegt eigentlich auf der Hand: REPARIEREN!

Reparieren ist jedoch kompliziert, anstrengend, zeitaufwendig und… macht nebenbei auch noch wahnsinnig viel Spaß :-)

Daher haben wir unser neues Reparaturcafé ins Leben gerufen. Wir beraten und begleiten Reparaturvorgänge jeglicher Art und stellen das nötige Werkzeug zur Verfügung. Bei und wird geklebt, geschraubt, ausgewechselt, genäht, in 3D gedruckt, improvisiert und und und…

Ganz unter dem Motto “nicht wegwerfen, sondern wiederbeleben!” soll ein Ort des Austausches entstehen, an dem man viel lernen kann und außerdem noch etwas Gutes für die Umwelt tut.

Repariert wird nach Ansage an Freitagen (bitte Aushang beachten). Für Kaffee, Tee und Kuchen ist gesorgt.

Herzliche Grüße von der Fachschaft Kunst und der AG Nachhaltigkeit


 

„Arbeit weltweit“ in der 9. Klasse

Die evangelischen Schülerinnen und Schüler der Klasse 9bd des Kurt-Huber-Gymnasiums setzten sich in Religion ausführlich mit dem Thema „Arbeit weltweit“ auseinander (Dezember 2018 bis Februar 2019). Neben der Beschäftigung mit fairem Handel (v.a. am Beispiel der Herstellung von nicht-fairer und fairer Schokolade) wurden durch verschiedene Planspiele zu Globalem Lernen komplexe Zusammenhänge im Klassenzimmer erfahrbar. So erlebten die Schülerinnen und Schüler eines dieser Planspiele, das sog. „Weltwirtschaftsspiel“:

Wie sollten wir uns in einer komplexen Welt verhalten? Multilateral oder unilateral?

Zunächst teilten wir uns in Gruppen mit jeweils ca. 4 Personen auf. Danach bekam jedes Team einen Umschlag, in dem bestimmte Materialien enthalten waren wie Schere, Papier, Lineal, Geodreieck, Zirkel und Bleistift. Jedoch bekamen nicht alle Teams die selben Materialien. Außer bei einer Gruppe fehlte überall etwas Entscheidendes. Es war unseren „Diplomaten“ jedoch erlaubt zwischen den Gruppen Materialien zu tauschen. Mit Hilfe dieser Materialien sollten wir nun bestimmte Formen herstellen, wie zum Beispiel Dreiecke, Rechtecke und Kreise. Diese wurden daraufhin von einem unabhängigen „Manager des Weltmarktes“ begutachtet. Wenn sie von guter Qualität waren, konnte man die Formen gegen Spielgeld eintauschen. Das Ziel des Spiels war es, so viel Geld wie möglich innerhalb einer bestimmten Zeit als Team zu „erwirtschaften“.

Mit der Zeit erkannten wir, dass eine Gruppe alle notwendigen Materialien zum Herstellen der Formen von Anfang an hatte, während die anderen Teams die Materialien untereinander tauschen und verleihen mussten. Deswegen schlossen sich ein paar Gruppen zusammen, um gemeinsam mehr Figuren herzustellen als alleine. Jedoch auch mit dieser Strategie schafften wir es nicht die andere Gruppe einzuholen. Somit wurde uns klar, dass die Materialen zu Beginn unfair verteilt worden waren.

Wir realisierten, dass dieses Spiel Bezug zur Realität hat: Die Gruppen glichen Ländern, das Papier den Rohstoffen, die in einem Land vorhanden sind; Stifte, Zirkel, Lineale, Geodreiecke und Scheren symbolisierten die Produktionstechnologien und der Ort, an dem wir die Formen „verkauften“, stellte den Weltmarkt dar.

Auch in der Realität sind Rohstoffe und Produktionstechnologien nicht gleichmäßig verteilt. Ein paar Länder haben mehr Rohstoffe als die anderen, was diesen aber wenig nutzt, weil sie keine guten Produktionstechnologien haben. Deshalb schaffen sie es trotz guter Rohstoffe nicht, Produkte, die sich gut und teuer verkaufen lassen, herzustellen. Sie versuchen – genau wie in unserem Spiel – durch Verträge und Verhandeln dennoch ein Einkommen zu erwirtschaften. Wie ist es nun in unserer Welt: Ist es besser als Land alleine mit guten Produktionstechnologien (unilateral) zu arbeiten oder sich zusammenzuschließen und gemeinsam (multilateral) weiter zu machen? Sind wir bereit zusammenzuarbeiten, um unfaire Verteilungen auszugleichen und allen ein gutes Einkommen zu ermöglichen?

Liv Meiners

Projekte zu “Arbeit weltweit” in Gruppen

Im Anschluss an die gemeinsame Auseinandersetzung mit „Arbeit weltweit“ teilte sich die Klasse zu einem Projekt in Gruppen auf. Jede Gruppe entschied, mit welchem Aspekt dieses Themas sie sich noch genauer auseinandersetzen wollte und wie sie diesen der ganzen Schule zugänglich machen konnte. Drei Gruppen entschieden sich, Plakate zum Aufhängen in der Pausenhalle zu machen, drei weitere für Power-Point-Präsentationen, die eine Woche lang während der Pausen gezeigt wurden. Hier berichten die Gruppen von ihren Projekten:

Projekt: Fairtrade Kaffee

Wir haben uns das Thema Fairtrade Kaffee herausgesucht, weil wir gerne Kaffee trinken und uns schon länger gefragt haben, warum es bei Kaffee so eine große Preisspanne gibt. Außerdem unterstützen wir Fairtrade Kaffee und möchten andere über die Vorteile dieses Kaffees aufklären.

Leo, Chris und Felix

Projekt: faire Kleidung

Für unser Projekt haben wir uns das Thema faire Kleidung ausgewählt und dazu ein Plakat und ein beschriftetes T-Shirt gestaltet. Unser Ziel war es, auf die unmenschlichen Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne der Angestellten vieler Klamottenhersteller aufmerksam machen. Durch das Aufweisen der Vorteile von fairer Kleidung und auch einiger Läden, in denen es diese zu kaufen gibt, wollten wir dazu anregen, sich damit auseinanderzusetzen, ob man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, zwar billige, aber von unterbezahlten, oft minderjährigen Arbeitern hergestellte Kleidung zu kaufen. Oder ob man sich doch lieber jenen Marken zuwendet, die Kleidung verkaufen, die MIT Fair Trade Siegel ausgezeichnet ist. Uns war es wichtig den Menschen zu zeigen, dass man beim Shoppen auch auf die Herstellung der Produkte achten soll.

Emilia


Präsentation zu fairer Kleidung – Plakat


und beschriftetes T-Shirt

 

Projekt: Vergleich zwischen einem Kind in Deutschland und einem, das auf einer Kakaoplantage arbeiten muss

Mit unserem Plakat wollten wir den Lesern näher bringen, was es wirklich bedeutet, unter Kinderarbeit leiden zu müssen. Durch die verschiedenen Kategorien wollten wir den Unterschied noch einmal unterstreichen. Da es schwer sein kann, sich ein anderes Leben vorzustellen, haben wir die größten Unterschiede aufgelistet. Außerdem wollten wir zeigen, was für einen Unterschied es zwischen uns und Kindern, die hart arbeiten müssen, gibt, und dass der Kauf von „Fair-Trade“ Produkten diesen Kindern zumindest zu einem besseren Leben verhelfen könnte.

Elsabea


Projekt: Vergleich der fairen Labels

Uns ist beim Thema Fairer Handel wichtig, dass faire Marken unterstützt werden, da sie oft nicht genug Aufmerksamkeit bekommen. Wir möchten Produkte wie z.B. Kaffee, Schokolade ... ohne schlechtes Gewissen genießen, weil wir wissen, dass die Marke die Arbeiter fair bezahlt, es keine Kinderarbeit gibt und der Anbau ökologisch ist. Deshalb haben wir in unserer Gruppe einige der verschiedenen Fair-Trade-Labels verglichen, um aufzuzeigen, dass „fair“ nicht immer „fair“ ist. Wir haben eine Power Point Präsentation erstellt, um die einzelnen Labels darzustellen. Am Ende der PPP haben wir unser Fazit mithilfe eines Tachos gezeigt.

Mit unserer Präsentation wollten wir unsere Mitschüler und Mitschülerinnen informieren und ihnen bei der nächsten Kaufentscheidung helfen. Außerdem finden wir es super, dass wir jetzt wissen, welche Labels wir persönlich unterstützen möchten.

Alicia und Konstantin

Projekt: Vergleich zwischen einem durchschnittlichen Arbeiter in Deutschland und einem auf einer Kakaoplantage

Wir wollten die Unterschiede zwischen einem Kakaobauern und einem durchschnittlichen deutschen Arbeiter in verschiedenen Kategorien (Lohn, Arbeitsstunden, Urlaubstage, Unfälle am Arbeitsplatz) bildlich darstellen. Deshalb haben wir möglichst große Plakate gestaltet, die einem sofort ins Auge fallen und auf die unterschiedlichen Situationen aufmerksam machen.

Durch unser Projekt ist mir bewusst geworden, wie groß die Unterschiede bei den Lebens- und Arbeitsbedingungen zwischen einem Arbeiter in Deutschland und in einem sog. Entwicklungsland sind. Ich werde in Zukunft sicher mehr Wert auf den Fairen Handel legen als bisher.

Selina


  


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